Donnerstag, 27. September 2007

Münchener Oktoberfest: Ältestes Karussel der Welt fährt wieder

Das älteste Karussel der Welt, der "Pemperlprater", fährt wieder: Nach den Erneuerungsarbeiten steht er jetzt auf dem Münchener Oktoberfest. Der Pemperlprater fuhr anfangs unter dem Namen Zirnkilton-Prater, nach dem Schuhmacher Engelbert Zirnkilton, der 1860 das Biedermeier Kleinod schuf. Das älteste Karussel der Welt hatte der Schuhmacher aus Passau gebaut, als er im Sommer zu wenig Aufträge für sein Schuhgeschäft bekam: Das Karussel sollte ein zusätzlicher Verdienst sein, um die Ausfälle im Schuhgeschäft aufzufangen. Damals hatte der Zirnkilton-Prater 16 vom Schuhmacher Zirnkilton angefertigte Holzpferde, die sich in einer Konstruktion ohne Dach und Antrieb befanden. Bis in die letzten Jahre stand der Zirnkiltonprater am Passauer Innenufer (Maidult). Die Passauer nannten den Prater recht schnell liebevoll "Pemperlprater".
1910 konnten bereits 80 Personen auf 30 Pferden, 2 Hirschen und vier Kutschen fahren. Bis der Pemperlprater 1926 einen Elektromotor erhielt wurde der nötige Schwung durch Muskelkraft eingeholt: Jungen, die das Karussel viermal anschoben durften einmal kostenlos mitfahren.
Das älteste Karussel der Welt aus dem Münchener Oktoberfest fährt nach der Erneuerung mit einem Sitz für Rollstuhlfahrer. Neben dem Platz für den Rollstuhl gibt es auf dem Pemerlprater 26 Pferde, 3 Kutsche, 3 Bänke und zwei Hirsche. Das älteste Karussel der Welt hält eine weitere
Attraktion bereit: Das Ringelstechen. Kinder können mit einer Holzangel während der Fahrt (natürlich angeschnallt) versuchen, aus dem Maul eines Holzfisches einen Ring zu angeln.

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