Samstag, 4. August 2007

Hannover: "De Stijl"-Künstler César Domela

Im Hannoverschen Sprengel Museum ist seit dem 5. August eine Retrospektive über den niederländischen Bildhauer und Maler César Domela (1900-1992) zu sehen.
Basierend auf Schenkungen von den Töchtern Domelas an das Sprengel-Museum und an das Stadt-Museum Den Haag, in dem ab Herbst 60 Werke gezeigt werden, ist eine Retrospektive aus dem malerische , plastische und übrige Werk César Domelas konzipiert worden.
Die Wahl des Ausstellungsort Hannover ist dabei nicht zufällig, in den 1920er Jahren hatte sich Domela nicht nur der Künstlergruppe "De Stijl" angeschlossen, sondern war auch bei den "Die Abstrakten Hannover" aktiv.
Domelas Bildsprache entwickelte die abstrakte Bildkomposition weiter hin zu dreidimensionalen Reliefs, bei denen Metall und Plexiglas als Werkmittel formale Grenzen zwischen Gemälde und Skulptur verbanden.
Die Ausstellung läuft bis zum 11. November 2007.

Potsdam: "Bezaubernde Bilder des Südens" von Stüler

Seit heute sind in den Römischen Bädern in Potsdam Reiseskizzen des Architekten Friedrich August Stüler (1800-1865) zu sehen. Stüler begleitete König Friedrich Wilhelm IV (1795-1861) auf dessen letzten Reisen an den Tegernsee, nach Meran und Süditalien.
Stüler zeichnete zwischne 1858 und 1859 90 Skizzen, 70 davon sind jetzt in Potsdam zu sehen. Damit ist die Schau der Stüler-Skizzen die erste Gesamtschau aller erhalten gebliebener Blätter.
Schüler hatte mit Wasserfarben, Bleistift und Zeichenfeder seine Eindrücke der Reise festgehalten, Bauernhöfe, Alpenlandschaften, in Meran Burgen und in Florenz Terassen von Villen, meist die Lieblingsplätze des Königs.
Ausserdem sind eine Skulptur, ein Reise-Mitbringsel, sowie einige Flanierstöcke des Königs ausgestellt.
Stüler wurde nach Karl Friedrich Schinkel (1781-1841) zum wichtigsten Architekten Preußens, verantwortlich für Architektur in Preußen und den preußischen Provinzen.
Die Ausstellung läuft bis zum 31. Oktober 2007.

Freitag, 3. August 2007

Der Maler Armin Mueller-Stahl

Armin Mueller-Stahl, bekannter Schauspieler des DDR-Films, des West-Films und in Hollywoodund seit 2006 vorrangig Maler, hat eine Sonderausgabe des Brockhaus gestaltet. 30 Buchrücken der Lexikon-Reihe wurden von ihm gestaltet, die im Herbst auf der Frankfurter Buchmesse vorgestellt werden soll. Als Subskriptionspreis kmosten die von Armin Mueller-Stahl gestaltete Brockhaus-Enzyklopädie bis zum 31.März 2008 4995 € und ab dem 1.April 2008 6000 €. Sie erscheint als Sonderausgabe zu 999 limitierten Exemplaren. Die Motive auf den Buchrücken entspringen den Bereichen Geburt, Tod, Glauben, Wissen, Kunst und Musik. Die Brockhaus-Enzyklopedie besteht aus 30 Bänden, hat 24000 Seiten und wird dazu mit einer handsignierten Farblithografie von Armin Mueller stahl angeboten.

Armin Mueller-Stahl Brockhaus-Edition

Neues Projekt von André Heller

André Hellers Vision zur Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland sind uns vorenthalten worden. Dafür dürfen wir uns jetzt über ein neues Heller-Projekt freuen.
Heller plant nahe der marrokanischen Stadt Marrakesch einen "Paradiesgarten" zu errichten, berichtete die FAZ. Im September sollen die Arbeiten auf einem 7,5 ha großen Grundstück, das eigens dazu gekauft wurde, beginnen. Außer der Anlage eines Gartens sollen dort Werkstätten entstehen, als eine "Arche Noah für afrikanische Handwerker". Mosaikleger, Silberschmiede, Korbflechter und andere Handwerksberufe sollen dort zusammenarbeiten, die Produkte auch als Souvenirs bei Hellers erfolgreichen Zirkusevent "Arfika! Afrika!" verkauft werden.
Die Verbindung des Zirkusspektakels und Marrakesch kommt nicht von ungefähr: Nicht nur mit der Stadt in Marrokko werden Begriffe wie "Staunen", "betörende Düfte", "leuchtende Farben", "Kreativität" verbunden, die "Westfalenpost" verbindet sie auch mit "Afrika! Afrika!"
"Afrika! Afrika!" tourt sehr erfolgreich als ein "Königreich der Gaukler und Paradies der Lebensfreude", wie der Spiegel vermerkt. Über 1,4 Millionen Besucher wurden von den 110 Artisten bei dem magischen Zirkusereignis in ihren Bann geschlagen. Damit ist "Afrika! Afrika" die erfolgreichste Bühnenshow Europas.

Donnerstag, 2. August 2007

Berlin: Permoser´s Elfenbeingruppe "Herkules und Omphale"

Der Barockbildhauer Balthasar Permoser (1651-1732) schuf um 1700 die Elfenbeingruppe "Herkules und Omphale". Im Zweiten Welkrieg ging sie verloren und nachdem die Kultustiftung Preußischer Kulturbesitz sich über Vermittlung des Auktionshauses Sotheby´s in New York bemühte kam die Skulptur 2006 wieder nach Deutschland.
Nach der Restaurierung ist Permosers 22 cm hohe Skulptur nun im Berliner Kunstgewerbemuseum zu besichtigen.
Parallelstücke befinden sich in Dresden, wo gleich drei von Permoser angefertigten Repliken dieser Komposition im Grünen Gewölbe zusehen sind und eine weitere in St. Petersburg in der Eremitage.

Kurz-Biographie Balthasar Permoser

Event: 31. Moers Comedy Arts Festival

Am Wochenende findet das 31. Comedy Arts Festival statt.
Oliver Kalkhofe und andere Aktivisten des feinen Humors und des Slapsticks treten auf.
Beginn ist am Freitagabend um 19.00 Uhr, Samstag und Sonntag wird um 18.00 Uhr fortgesetzt. Karten sind noch zu haben - unter anderem bei der Stadtinformation Moers (02841/201 777). Im Vorverkauf kosten Karten zwischen 20 und 48 €, an der Abendkasse zwischen 24 und 53 €. Für Schüler und Studenten (bis 27 Jahre) kostet der Vorverkauf 13 Euro und an der Abendkasse 16 Euro.

Dienstag, 31. Juli 2007

Kritik der Reiseleiter an documenta Kassel

Anstelle von provozierender Kunst, Diskussion über den Kunstbegriff und Debatten über Werke liefern sich die documenta-Leitung und Reiseleiter nun den Streit. Die Tourismusbranche erwägt eine Klage, weil die documenta-Leitung angeblich nur noch eigene Führer auf dem documenta-Gelände sehen will. Sie bestreitet angeblich die Qualität der Fremd-Führer.
Alles Quatsch, sagt die documenta-Leitung, sie wolle nur dass sich die Reiseleiter vorher bei der documenta-Organisation anmelden, damit nicht Butterfahrten eine kulturelle Legitimation bekommen, in dem man die Fahrt zur documenta macht, die Ausstellung besucht und nachher die üblichen Butterfahrten-Exzesse mit den Teilnehmern mache.
Die Tourismusbranche befürchtet, dass die documenta-Leitung zwischen dem Bedürfniss zusätzliche Einnahmen zu erlangen und dem faktischen Führermangel auf der documenta die Reise-Anbieter mit ihren Angeboten zur documenta schaden nehmen werden. Von einem Eingriff in die Dienstleistungsfreiheit ist die Rede. Bisher seien Führungen von externen Anbietern nur wenigen in Ausnahmefällen erlaubt. Das Personal der documenta sei zumeist kurzfristig angelernt im Gegensatz zu den Mitarbeitern der Tourismusbranche, die zumeist aus Fachpersonal bestünde.

Michelangelo Antonioni gestorben

Der italienische Regisseur und Filmemacher starb am Montagabend 94jährig in seinem Haus. Seit seinem Schlaganfall 1985 hatte er sich gesundheitlich nicht mehr erholen können.
Michelangelo Antonioni wäre am 29. September 95 Jahre alt geworden.
1950 hatte Antonioni seinen Debütfilm "Chronik der Liebe" gedreht, zuvor Kurzfilme erarbeitet ("Menschen am Po", 1943-47).
1967 wurde er für seinen Film "Blow up" mit David Hemmings und Vanessa Redgrave für einen Oskar nominiert, 1995 erhielt Antonioni den Ehrenoskar.
Sein Letzter Film war "Eros" (2004).
Die Beisetzung soll Donnerstag in Antonionis Geburtstadt Ferrara erfolgen.

Dresden: Baubeginn der Waldschlösschenbrücke angekündigt

Der Bau der Dresdener Waldschlößchenbrücke über die Elbe ist seit längerem umstritten.
Das Elbetal ist von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt worden: Für den Tourismus ein Etikett, mit dem Touristen nach Dresden gebracht werden können.
Wie in Köln verändert sich auch in Dresden das Stadtbild. In Köln hatte die UNESCO den Kölner Dom zum Kulturerbe erklärt und Baupläne für das Rheinufer gegenüber dem Dom als Beeinträchtigung des Bildes des Kölner Doms betrachtet und folglich angekündigt, den Dom nicht mehr als Weltkulturerbe zu betrachten.
In Dresden würde ein moderner Brückenbau im Kontrast zu dem landschaftlichen Eindruck des Elbtals, den Elbschlössern und der Athmosphäre stehen. Daher bat die UNESCO um eine Alternative zu dem derzeitigen Brückenkonzept zu entwickeln. Es handelt sich dabei nicht um ein Brückchen, sondern um eine 4-spurige Anlage, mit Tunnelung (Länge: 400 Meter) und einer Länge von 635 Metern.
Die Stadtverwaltung hatte versucht den von der UNESCO kritisierte Brückenkonzept selbst auch gerichtlich zu verhindern, war aber gescheitert. Planungsfehler und verwaltungsrechtliche Zwänge führten zu dem derzeitigen Stand.
Bei Bau der Brücke und Abererkennung des Status Weltkulturerbe droht der Stadt darüberhinaus die Rückzahlungspflicht von Fördergelder, so dass Bundesverkehrministerium.
Baustelleneinrichtung ist am 13.August. Die geplante Kosten liegen bei 156 Millionen Euro, aber aus Erfahrung mit Baustellen der öffentlichen Verwaltung muß am Ende mit der Dreifachen Summe gerechnet werden.
Für Monatgabend war von Brückengegnern eine Menschenkette um das Dresdener Regierungspräsidium angekündigt worden, weil man der Behörde vorwirft einen möglichen Kompromiss verhindert zu haben.