Donnerstag, 27. September 2007

Potsdam: Fontane-Archiv in der Villa Quandt am Pfingstberg

Die Villa Quandt, die für 32 Millionen Euro saniert wurde, sieht ihrer Wiedereröffnung entgegen. Das Potsdamer Fontane-Archiv und das Brandenburgische Literaturbüro werden in der 1833 durch die Kriegsrätin Ulrike Augusta von Quandt erworbene Immobilie ihren Sitz am Potsdamer Pfingstberg beziehen.
Zwischenzeitlich gehörte die Villa Friedrich Wilhelm IV von Preussen und zur Zeit der DDR war es Offizierskasino der Roten Armee, in dessen Kellern sie eine Sauna samt Tauchbecken installiert hatten.
Das Fontane-Archiv wird am Pfungstberg mit 20000 Originalschriften des märkischen Dichters Theodor Fontane einziehen. Aus dem Tauchbecken und der Sauna der Roten Armee ist nunmehr ein klimatisierter Keller georden, in dem viele Originale vor dem Verfall geschützt werden.

Kein Fußball-Krimi: Kulturpreis für Mainzer Fangesang und Fußball-Buch

Die Akademie der Fußball-Kultur verlieht in diesem Jahr den Fußball-Kulturpreis an die Fans des FSV Mainz 05. Geehrt werden die Fußball-Fans für ihr "Schlumpflied" als bester Fangesang des Jahres. Die Gala ist am 5. Oktober, bei der die Trophäe in Form von 500 Liter Bier verliehen wird.
Ebenfalls prämiert wird das beste Fußball-Buch: Kein Fußball-Krimi, auch wenn der Stoff dazu reichen würde. Das Buch "Im Schatten des Spiels - Rassismus und Randale im Fußball" von Ronny Blaschke beleuchtet Gewalt und Rassismus im Fußball. Zwei Jahre hat der Journalist für sein Sachbuch weltweit recherchiert um die Beziehung zwischen Fankurve der Fußballstadien und gesellschaftliche Probleme darstellen zu können.
Weiterhin ist in diesem Jahr der ehemalige spanische Nationalspieler Alfredo diStefano für seine Verdienste um den Fußball Preisträger, der Regionalligist 1. FC Union Berlin erhält für dessen Lernzentrum und die Richard-von-Weizsäcker-Schule in Münster erhält für ihr Integrationsengagement für Sonderschüler in Sportvereinen den Fußball-Bildungspreis.
Der Fußball-Kulturpreis ist insgesamt mit 20000 Euro dotiert.

Der Text des Schlupfliedes der Mainzer

Berliner Stadtschloß: Bund stoppt Wiederaufbau

Der Wiederaufbau des Berliner Stadtschloßes verzögert sich: Nach einem neuen Bericht der Bundesregierung muß von höheren Kosten beim Wiederaufbau des Stadtschlosses in Berlin ausgegangen werden. 120 Millionen Euro mehr soll der Wiederaufbau kosten: Bisher waren für den Wiederaufbau des Berliner Schloßes 480 Millionen Euro eingeplant, davon wollte Berlin 32 Millionen tragen.
Die Abgeordneten des Haushaltsausschuß des Bundestages, die die Bundeszuschüße für das Berliner Schloss verwalten, wollen nun den genauen Bericht der Bundesregierung abwarten.
Gebaut werden soll nach dem Konzept des Ministers Tiefensee nur eine rekonstruierte Fassade mit dem sogenannten Humboldt-Forum: Die Kosten für die Innenausstattung würde so auf 72 Millionen begrenzt werden. Diese 72 Millionen seien in der Kostenplanung aber noch nicht voll enthalten.
Im Juli erst hatte die Bundesregierung die bisherige Plnung bestätigt, neben den erhöhten Kosten ist der Haushaltsausschuß auch darüber in Sorge, dass die Gelder, die aus Spenden eingebracht werden sollten, noch nicht in dem gewünschten Maße eingegangen sind. Man befürchtet daher ein weiteres Kostenloch.
Bis Herbst soll der Bericht der Bundesregierung zur Kostenplanung vorliegen, erst dann wird der Architektenwettbewerb zum Wiederaufbau des Berliner Schlosses ausgeschrieben werden können: Minister Tiefensee hatte den Start des Wettbewerbs für November geplant.

Münchener Oktoberfest: Ältestes Karussel der Welt fährt wieder

Das älteste Karussel der Welt, der "Pemperlprater", fährt wieder: Nach den Erneuerungsarbeiten steht er jetzt auf dem Münchener Oktoberfest. Der Pemperlprater fuhr anfangs unter dem Namen Zirnkilton-Prater, nach dem Schuhmacher Engelbert Zirnkilton, der 1860 das Biedermeier Kleinod schuf. Das älteste Karussel der Welt hatte der Schuhmacher aus Passau gebaut, als er im Sommer zu wenig Aufträge für sein Schuhgeschäft bekam: Das Karussel sollte ein zusätzlicher Verdienst sein, um die Ausfälle im Schuhgeschäft aufzufangen. Damals hatte der Zirnkilton-Prater 16 vom Schuhmacher Zirnkilton angefertigte Holzpferde, die sich in einer Konstruktion ohne Dach und Antrieb befanden. Bis in die letzten Jahre stand der Zirnkiltonprater am Passauer Innenufer (Maidult). Die Passauer nannten den Prater recht schnell liebevoll "Pemperlprater".
1910 konnten bereits 80 Personen auf 30 Pferden, 2 Hirschen und vier Kutschen fahren. Bis der Pemperlprater 1926 einen Elektromotor erhielt wurde der nötige Schwung durch Muskelkraft eingeholt: Jungen, die das Karussel viermal anschoben durften einmal kostenlos mitfahren.
Das älteste Karussel der Welt aus dem Münchener Oktoberfest fährt nach der Erneuerung mit einem Sitz für Rollstuhlfahrer. Neben dem Platz für den Rollstuhl gibt es auf dem Pemerlprater 26 Pferde, 3 Kutsche, 3 Bänke und zwei Hirsche. Das älteste Karussel der Welt hält eine weitere
Attraktion bereit: Das Ringelstechen. Kinder können mit einer Holzangel während der Fahrt (natürlich angeschnallt) versuchen, aus dem Maul eines Holzfisches einen Ring zu angeln.

Berlin: Richtfest am Neuen Museum / Museumsinsel

Die Berliner Museumsinsel entwickelt sich weiter: Nach der Eröffnung des Bode-Museums geht der Plan "Museums-Insel" etappenweise voran. Jetzt wurde am Neuen Museum in Berlin Richtfest gefeiert.
Das Neue Museum auf der Berliner Museumsinseln, in unmittelbarer Nähe zum ehemaligen Palast der Republik, wo demnächst in Ansätzen das Berliner Schloß rekonstruiert werden soll, wurde von Friedrich August Stüler (1800-1865) gebaut. Stüler war Nachfolger und Schüler des Architekten Karl Friedrich Schinkel (1781-1841). Stüler und Schinkel prägten die Berliner Stadtarchitektur und die preußische Architektur ihrer Zeit.
Ab 2009 wird im Neuen Museum das Ägyptische Museum (dessen Nofretete-Büste als Hauptattraktion gilt, wobei die Objekte der Gesamtausstellung dahinter nicht zurücktreten) ebenso beherbergen wie das Museum für Vor- und Frühgeschichte.

Montag, 24. September 2007

Potsdam: Restaurierung am Neuen Palais Schloss Sanssouci

In Potsdam werden derzeit Teile der Schloss-anlage Sanssouci restauriert. Der Sanierungsbedarf der Gesamtanlage ist enorm. Derzeit sind nur 30 Räume der insgesamt 200 Zimmer des Schlosses Sanssouci öffentlich zugänglich. In Potsdam kämpfen die Restauratoren mit Schwammschäden, die auch die Stabilität des Schlosses angreifen. Eine Gesamtsanierung von Schloß Sanssouci würde etwa 130 Millionen Euro kosten. Mit der Restauration des Neuen Palais im Schloß Sanssouci wird also nur kleiner Bereich in Nagriff genommen.
Schloß Sanssouci wurde von dem Preußenkönig Friedrich dem Großen (1712 bis 1786) erbaut. Friedrich der Große wäre 2012 300 Jahre alt geworden: Zu dem 300. Geburtstag Friedrich des Großen sollen vier Räume im Neuen Palais wieder hergestellt sein. Das sogenannte Tressenzimmer bedarf dabei besonderer Behandlung: Rote Seidentapeten mit angenähten Goldtressen sind über 250 Jahre alt und gehören damit zu der Originalausstattung von Schloß Sanssouci, die Friedrich der Große wohl noch selbst ausgesucht hat. Die Seidentapeten werden mit einer speziellen Restaurationsmethode aus den 1930er Jahren behandelt, um sie weiterhin zu konservieren.
Zwar wird das Neue Palais auch weiterhin geöffnet sein, aber auch das Tassenkopfzimmer wird demnächst restauriert. Im Tassenkopfzimmer wird die historische Wandbamalung aus Lack restauriert.
Für die nächsten 10 - 15 Jahre sind etwa 43 Millionen Euro allein für statische Restaurationsarbeiten vorgesehen.

Berlin: "Madame Tussauds" Wachsfigurenkabinett Unter den Linden

Das Londoner Wachsfigurenkabinett "Madame Tussaud´s" will demnächst eine Niederlassung in Berlin eröffnen: In der historischen Prachtstraße "Unter den Linden" will das Wachsfigurenkabinett 2500 bis 3000 m² für die Ausstellung von Wachsfiguren berühmter Persönlichkeiten und historischer Ereignisse nutzen.
Zm Artikel über den Eröffnungstag und dem Anschlag auf die Hitler-Wachsfigur
Das Wachsfigurenkabinett "Madam Tussaud´s" wurde 1835 in London eröffnet und seit seit dem Zweiten Weltkrieg (in dem auch eine große Anzahl von Wachsfiguren beschädigt wurden oder verloren gingen - die Hitler-Figur ironischerweise aber erhalten blieb) ständig erweitert. Niederlassungen in New York, Hong Kong, Kopenhagen, Amsterdam und Las Vegas wurden eröffnet. Außer einzelne Wachsfiguren sind auch Themengruppen in den Wachsfigurenmuseen zu sehen.
In London ist die "Spirit of London", in der die Geschichte Londons von der Zeit Elizabeth I (1533-1603) bis zur Gegenwart dargestellt ist. Auch das Berliner Wachsfigurenkabinett Unter den Linden soll auf die historischen Besonderheiten Berlins Bezug nehmen.