Dienstag, 11. September 2007

Berlin: Gedenktafel für Hitlers Bühne - die Krolloper

In Berlin wurde an dem Platz der geschichtsträchtigen Kroll-Oper jetzt eine Gedenktafel eingeweiht, die auf die wechselhafte Geschichte des Opernhauses hinweist.
1844 waren die Gebäude als Gaststätte von Joseph Kroll eröffnet und bald zur Bühne geworden, 1895 wurde die Krolloper zum "Neuen königlichen Opern-Theater", womit große Künstler und große Aufführungen einzogen: Caruso sang hier und Otto Klemperer dirigierte Werke von Hindemith, Strawinsky... bis zum Reichstagsbrand 1933, nach dem die Nationalsozialisten das Parlament in die Krolloper verlegten. Hier fand die Abstimmung über das Ermächtigungsgesetz 1933 und der geschlossene Widerstand der SPD-Fraktion dagegen statt. Sie wurde zur Bühne für Hitlers Agitationen, hier erklärte Hitler am 1.September 1939 Polen den Krieg, 1942 trafen Bomben das Gebäude, dessen Ruine 1951 gesprengt und 1957 vollständig abgetragen wurde.
Die jetzt installierte Gedenkplatte auf der heutigen Gras- und Baumfläche dokumentiert die Geschichte der Krolloper zweisprachig.

Montag, 10. September 2007

MTV-Awards: Timberlake und Rihanna top - Spears flopt

Viel ist von dem Auftritt von Britney Spears bei dem MTV-Awards in Las Vegas erwartet worden - ein Comeback: "Britney ist zurück" wurde im Vorfeld der MTV-Awards in den Medien geschrieben. In ihren Auftritt während des Show-Teils des MTV-Awards wird sie nun jedoch als "lustlos" bezeichnet.
Stattdessen ist der diesjährige MTV-Award der große Auftritt für ihren Ex-Lover, Justin Timberlake (ex-Boygroup-Mitglied von n´sync und schon lange solo erfolgreich). Vier Trophäen gingen an Justin Timberlake, darunter die als bester männlicher Künstler des Jahres.
Weiterer Gewinner der MTV-Awards ist Rihanna, die mit ihrem Hit "Umbrella" zwei Preise gewinnen konnte: die Auszeichnungen für "Monster Single of the Year" und für das beste Music-Video.
Die sonst dreistündige Show wurde in diesem Jahr auf zwei verkürzt, live-Zuschnitte aus den Kabinen der Künstler, die teilweise dort ihre eigenen Partys feierten ergänzten das Event.



Kommerz ist keine Kultur? Kritischer Artikel im Focus-online

Alain Delon: Teil-Verkauf der Kunstsammlung und Ausstellung

Alain Delon, französischer Schauspieler, wird einen Teil seiner Kunstsammlung verkaufen, die er zu Beginn seiner Karriere als Schauspieler in den 1950er Jahren begonnen hatte anzulegen.
Das Auktionshaus Cornette de Saint-Cyr ist mit dem Verkauf der handsignierten Kunstwerken, die hauptsächlich der "Pariser Schule" und "Cobra" zuzurechnen sind, betraut. In den Räumen des Auktionshaus werden die Kunstwerke ab dem 12. Oktober zu sehen sein, am 15. Oktober wird der Verkauf stattfinden.
Kunstwerke aus Delons Sammlung waren bereits Anfang des Jahres in der Pariser Galerie Applicat-Prazan ausgestellt gewesen, die Ausstellung umfaßte 40 Kunstwerke, die als unverkäuflich bezeichnet wurden.
Delon besitzt bisher die bedeutenste Sammlung der "Pariser Schule".

Bremer Innenstadt: Weserlastkahn gefunden

Am Rande der Bremer Innenstadt, zwischen der Weser und einem Nebenarm haben Archäologen einen Weserlastkahn aus dem 17. Jahrhundert gefunden. Bei dem Frachtschiff handelt es sich um eine sogenannte Eke, einem sehr schmal gebauten Lastkahn, mit dem die Schiffer die Zollgebühren niedrig hielten. Der gefundene Weserlastkahn wurde zum Steintransport eingesetzt und ist in einem sehr guten Erhaltungszustand. Ausser dem Kahn fanden die Forscher eine Goldmünze im Wert von ungefähr 1000 Euro, ein Siegel aus dem Jahre 1575 und ein Schultergelenk eines Nordkapwals.
Der gute Erhaltungszustand ist dem Gebrauch des Fundortes als Müllablage zu verdanken: Der Frachtkahn sank unter einer Brücke, die 1708 abgerissen wurde, wonach die Anwohner an dem Platz Müll und Kot entsorgten, bis der Flußarm zugeschüttet wurde.
Zur Restauration kommt der Weserlastkahn in das Deutsche Schiffahrtsmuseum in Bremerhaven, wozu der schmale Kahn zersägt und künstlich getrocknet werden muß.
Unter dem Wrack vermuten die Archäologen weitere Funde.

Sonntag, 9. September 2007

Gunter von Hagens: 6. Körperspender-Treffen für Plastinarium

Das Gubener Plastinarium GmbH hatte geladen und hunderte Interessierte waren gekommen: Anstatt eine Grabstelle auf dem Friedhof suchen sie eine Alternative und finden sie in der Ausstellung ihres Körpers nach dem Tod.
Zum 6. Körperspender-Treffen waren Menschen aus Belgien, den Niederlanden, Italien, Polen, den USA und Guatemala neben deutschen Interessierten erwartet worden. Die Teilnehmer interessieren sich dafür, ihren Körper nach ihrem Tod plastinieren und in den Ausstellungen ausstellen zu lassen. Mit einem Programm mit Vorträgen zu philosophischen, ethischen und juristischen Aspekten des Plastination des eigenen Körpers nach dem Tode wurden die Zuhörer unter anderem durch einen Professor für Anatomie aus Jena und einem Professor für Philiosophie aus Schwäbisch-Gmünd informiert.
Das Plastinarium in Guben ist umstritten. Ebenso sein Betreiber, Gunter von Hagens, der mit der Körperwelten-Ausstellung, die derzeit in den USA gastiert, bekannt wurde. Der brandenburgische Bildungsminister Holger Rupprecht (SPD) hält die Ausstellung, die in Guben ihren festen Platz hat, für ethisch fragwürdig und hat den Schulen den Besuch des Plastinariums nur unter der Bedingung im Rahmen von Schulausflügen erlaubt, wenn die Eltern minderjähriger Schüler dem Besuch zustimmen. Seit einiger Zeit ist das Plastinarium dazu übergegenagen, Leichen nicht mehr in China plastinieren zu lassen, sondern in Guben. 94 Mitarbeiter arbeiten derzeit an menschlichen und tierischen Plastinaten.

Köln: „Hotel California“ im Wallraf-Richartz-Museum

Die Ausstellung "Hotel California" wurde im Kölner Wallraf-Richartz-Museum eröffnet.
Bereits im Vorfeld war die Ausstellung vom Kurator Roland Krischel als Wagnis bezeichnet worden und Direktor des Kölner Wallraf-Richartz-Museums, Andreas Blühm, soll minderjährigen Besuchern die Ausstellung nur in Begleitung Erwachsener empfohlen haben.
Zu sehen sind mittelaterliche Darstellungen von Märtyreren und frühbarocke Grafiken. Die mittelalterlichen Darstellungen in der Kölner Ausstellung „Hotel California“ im Wallraf-Richartz-Museum sind moderne Photos von religiösen Extasen, in denen auch körperliche Verstümmelungen dargestellt werden, von Desiree Dolron gegenübergestellt. den frühbarocken Grafiken aus dem Bereich der Landschaftsdarstellung sind Fotos von Thomas Wrede von Vergnügungsparks und Freizeitsparks außerhalb der Öffnungszeiten gegenübergestellt.
Sehenswert ist die Ausstellung durch den Einblick in mittelalterliche Tafelmalerei, viele Werke mittelalterlicher Märtyrerdarstellungen, Höllendarstellungen und Heiligenlegenden waren bisher noch nie zusehen.
Die Ausstellung ist vom 7. September bis 18. November, dienstags von 10.00 bis 20.00 Uhr, mittwochs bis freitags von 10.00 bis 18.00 Uhr sowie samstags und sonntags von 11.00 bis 18.00 Uhr zu sehen. Der Eintritt beträgt 9 Euro, ermäßigt 6 Euro.