Freitag, 21. Dezember 2007

"Bonjour Russland": Nicht in London

Die Ausstellung "Bonjour Russland", die derzeit im Düsseldorfer "museum kunst palast" zusehen ist, wird nicht von Düsseldorf aus weiter nach London reisen. Die russische Kulturbehörde verbot jetzt die Ausstellung.
Offizielle Begründung ist die Befürchtung in Moskau, einige Bilder in der Ausstellung, bei denen es sich um in der russischen Revolution 1917 den Eigentümern entwendeten Bilder handelt, könnten in London beschlagnahmt werden und durch die Erben der ehemaligen Eigentümer zurückgefordert werden. Die britische Seite jedoch sagt, dass sei ausgeschlossen. Der russichen Behörde reichen die Garantien jedoch nicht, die in London von Öffentlicher Seite abgegeben werden.
Vorausgegangen waren Schließungen von Büros des British Council, das sind Kulturbüros ähnlich dem deutschen Goethe-Institut. Allerdings sind die Verstimmungen zwischen Russland und England noch Älter: Zuvor hatten die beiden Länder gegenseitig Diplomaten des Landes verwiesen.

Noch bis zum 6. Januar 2008 ist im Düsseldorfer museum kunst palast die Ausstellung zu sehen. Die Ausstellung "Bonjour Russland" zeigt den Zusammenhang und den gegenseitigen Einfluß der Künstler der Avantgarde von etwa 1870 bis 1925 in Frankreich und Russland dar.
Aus den vier bedeutensten Kunstmuseen Russlands sind bei der Ausstellung "Bonjour Russland" die wichtigsten Pioniere der modernen französischen und russischen Malerei zusammengetragen worden. Unter anderem ist zu sehen "Das rote Zimmer" von Henri Matisse, "Gitarre und Violine" von Pablo Picasso, "Der rote Jude" von Marc Chagall und Vasily Kandinskys "Komposition No. 7".
museum kunst palast

Nürnberg: Germanisches Nationalmuseum zeigt "Codex Aureus"

Der "Codex Aureus", auch das "Goldene Evangelienbuch von Echternach" bekannt, ist im Nürnberger Germanischen Nationalmuseum das erste mal seit 25 Jahren wieder zu sehen.
Ausschließlich in Goldtinte geschrieben erlangte der Codex deswegen den Name "Codex Aureus". Entstanden um 1040 in der Benediktinerabtei Echternach bei Trier, dem wichtigsten Skriptorium der Salierzeit, stellt er heute eines der bedeutensten Bücherschätze des Mittelalters dar. Er ist eine der am reichsten verzierten Handschriften des Mittelalters, keine Seite ist ohne Bildschmuck, der Einband ist mit einem von Kaiserin Theophanu und König Otto III. gestifteten Prunkdeckel versehen - und im Germanischen Nationalmuseum ist jede Seite zu sehen, da der Prachtband regelmäßig (einmal die Woche) umgeblättert wird. Derzeit zu sehen: Christuszyklus I: Kindheitsszenen mit Weihnachtsdarstellungen.
Der "Codex Aureus" wird noch bis zum 24. Februar zu sehen sein.
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Hörbuch-Land: Abgebrannt

Nach Jahren des Wachstums im Hörbuch-Land ist nun allgemeines Wehklagen über abgebrannte Felder zu hören: Statt wie gewohnt zweistellig zu wachsen wird in diesem Jahr nur noch ein einstelliges Wachstum erwartet.
Im Monatsvergleich August 2007 zu 2006 hat die CD-Hörbuch-Branche sogar einen fast zweistelligen Verlust verbucht.
Trotz relativ leicht zu beseitigende Gründe wie Qualitätsverluste und mangelhaftes Marketing werden altbekannte Zuwächse in den nächsten Jahren nicht mehr erwartet. Über Qualität und Marketing hat die CD-Hörbuch-Branche die Kosten reduziert, zum Nachteil des Kunden. Dabei ist der Kunde sogar bereit mehr als 18 Euro für ein Hörbuch auzugeben: Gut 50% der Hörbuch-Kunden kaufen Produkte in der Preisklasse 18 Euro und mehr.
Die Branche wird daher große Anteile an die Download-Portale abgeben, die Hörbuch-Downloads anbieten und eher auf die Qualität der Produktion achten.