Samstag, 6. September 2008

Münster: Lange Nacht der Museen 2008 - Schauraum

Schauraum - das Fest der Galerien und Museen in Münster findet in diesem Jahr noch bis zum 7. September statt.
Die "Lange Nacht" der Museen in Münster, die "Nacht der Museen und Galerien" findet 2008 unter Beteiligung von 47 Münsteraner Museen und Galerien am 6. September statt. Damit bildet die "Lange Nacht der Museen" den glanzvollen Höhepunkt des viertägigen Kulturspektakels "Schauraum", bei dem besagte 47 Museen und Galerien ihre Pforten öffnen und ihre Kunst-Schätze präsentieren.
Ab 16 Uhr bis Mitternacht laden die Münsteraner Museen Besucherinnen und Besucher mit Sonderführungen, Vorträgen und Lesungen zu einer aufregenden "langen" Kunstnacht ein.
Auch in diesem Jahr wird wieder der Innenhof von Münsters historischen Rathaus zum "Roten Platz". Der "Rote Platz" in Münster wird auch in diesem Jahr wieder zur Design-Lounge werden. Am Sonntag findet auf dem "Roten Platz" in Münster um 10.00-14.00 der Brunch statt, begleitet von Live-Musik und DJ-Sounds bis 22:00.


Programm von "Schauraum", Münsters "Lange Nacht der Museen"

Koblenz: Ausstellung "Aktuelle Szene Bulgarien"

Im Museum Ludwig, das in Koblenz im Deutschherrenahus residiert, wird ab heute bis zum 2.11. Kunstwerke aus der Kunst-Szene Bulgariens gezeigt.
Werke von Künstlern aus Bulgarien sind seit den 1980er Jahren ein Steckenpferd des Ehepaares Peter und Irene Ludwig, ihren Plan in Sofia ein Museum für Aktuelle Kunst einzurichten mußten sie bereits Mitte der 1980er Jahre aufgeben.
Die Ausstellung "Aktuelle Szene Bulgarien" zeigt daher Werke aus dieser Zeit und stellt sie Werken aktueller bulgarischer Künstler gegenüber. Die junge Bulgarische Kunst-Szene befindet sich im Aufbruch, die mit ihren Werken in diesem Jahr das erste Mal seit über zwanzig Jahren, in denen Bulgarien von der internationalen Kunstszene abgeschottet war, wieder auf der Biennale in Venedig vertreten waren und damit den Anschluss an die internationale Kunstszene gesucht haben.

Öffnungszeiten: Di – Sa, 10.30 - 17 h, Sonn- und Feiertage: 11 - 18 h
Führungen: Mittwochs, 16 h, Sonntags, 15 h sowie auf Anfrage

Homepage

Hartz IV (Hartz 4) und Kultur: Regelsätze zu hoch - kürzen

Eine Studie zweier Wirtschaftswissenschaftler sorgt derzeit für Furore: die Wissenschaftler der der TU Chemnitz haben auf der Grundlage politischer Schwerpunkt errechnet, daß der Hartz IV (Hartz 4) Regelsatz von 345 (West) und 331 (Ost) unter Berücksichtigung der politischen Absichten zu hoch ist (die Zahlen beziehen sich auf den Untersuchungszeitraum 206: Derzeit liegt der Hartz 4 Satz bei 351 Euro).
Die Wissenschaftler fordern keine Kürzung, sondern haben sich lediglich die politischen Absichten der Parteien angesehen und daraus einen neuen Hartz IV Satz gebastelt: 132 soll der eigentliche Bedarf sein. Bedenkt man, daß die Politik Maßnahmen gegen das Rauchen und für die Gesundheit führt, dann muß man davon ausgehen, daß Rauchen nicht vom Staat finanziert werden kann. Ist aber Tabak in der Berechnung des Regelsatzes enthalten, dann muß man Tabak herausrechnen - das ist die Logik, die in der Untersuchung der Wirtschaftswissenschaftler der TU Chemnitz steckt.
Sagt also die Politik: Die Leute sollen nicht mehr rauchen, dann darf man Ausgaben für Tabak natürlich nicht in einem Hartz IV Regelsatz zugestehen.
Ausgaben für Tabak sind in der Bedarfsberechnung für "Freizeit, Unterhaltung und Kultur" enthalten. Je nach politischer Absicht, so die Studie, kann dieser Bereich nur 1 Euro umfassen. Das bedeutet, daß ein Bedürftiger einen Euro im Monat für kulturelle Aktivitäten zur Verfügung hätte.
Selbst bei dem angenommenen Höchstsatz von 46 Euro (derzeit nicht im Gespräch, sondern rein theoretisch) ist für Kultur im Hartz IV Bezug nicht viel drin: Was kostet eine Theaterkarte, was kostet ein Kinobesuch, was kosten Ausstellungen. Kunst und Kultur ist bei Themen-Ausstellungen besonders teuer. Mögen die lokalen Heimat-Museen (oder auch Museum für "Orts-Geschichte", "Ur- und Ortsgeschichte" oder "Stadtmuseum" genannt) kostenlosen Eintritt anbieten, spätestens eine Sonderausstellung kostet mindestens 5 Euro - in kleinen Städten.
Bedenkt man, daß viele Künstler selbst durch Hartz IV unterstützt werden, weil sie mit ihrer Kunst zwar zum kulturellen Geschehen beitragen, sei es auf der Pillnitzer Schloßnacht als Gaukler oder Musiker, oder als freiberuflicher Maler, dann hätten diese Künstler auch nur einen Euro um sich a) fortzubilden und b) Material anzuschaffen, um ihre Kunst auszuüben und dadurch aus dem Hartz IV Bezug herauszukommen.
Bereits heute sieht der Hartz IV Regelsatz keine Unterstützung zu freiberuflichen Tätigkeiten vor. Der Hartz IV Empfänger wird als Hilfsarbeiter gesehen, von dem keine selbständigen Arbeiten zugetraut werden - aber verlangt werden, denn es gilt das Prinzip (fördern)-und-FORDERN.
Die Studie selbst ist ein rein theoretisches und akademisches Zahlenspiel, das belegt, das man mit Zahlen alles machen kann, denn dafür sind Zahlen da. Zahlen stellen keine absolute Wirklichkeit dar, sondern bedürfen immer einer situationsspezifischen Zuordung oder Definition. Das kann man der Studie nicht zum Vorwurf machen.
Die Studie ist nur aus einem Grund unwissenschaftlich und fehlerhaft und daher kaum zu gebrauchen: Sie gesteht Hartz IV Empfängern Tabak und Alkohl Konsum zu: In Höhe von 14 bis 46 Euro - je nach der politischen Absicht. Denn der Tabak und Alkohol Konsum fällt in den Bereich "Freizeit, Unterhaltung und Kultur". Nur sind Raucher zumeist süchtig: Die kommen nicht mit 46 Euro im Monat aus. Also bezieht man entweder die Sucht mit ein, oder man muß etwa 100 Euro für Suchtverhalten einkalulieren. Denn süchtige Raucher verbrauchen gut eine Schachtel Zigaretten am Tag (=4 Euro), das sind im Monat gut 30 Schachteln (=120 Euro). Geht man davon aus, daß rauchende Hartz IV Empfänger nur "rollen", dann kommt man vielleicht auf etwa 100 Euro. Also entweder man gesteht die Sucht den Hartz IV Empfängern zu oder nicht.
Denn "etwas Rauchen" gibt es nicht.
Und wenn eine Studie einen derartigen Gedankenfehler aufweist, dann muß man sich fragen, was für versteckte Fehler noch in der Studie der TU Chemnitz zu finden wären.

Meldungen der Süddeutschen-Online zum Thema:
Empörung über Hartz IV Studie
Provokante Hartz IV Studie
Kanzlerin gegen Hartz IV Kürzung

Montag, 1. September 2008

München: Architekturausstellung Sep Ruf

Noch bis zum 5.10. ist in der Pinakothek der Moderne die Ausstellung Sep Ruf, Moderne mit Tradition zu sehen.
Die Architektur von Sep Ruf findet sich nicht nur in München, am bekanntesten der Gebäude ausserhalb Münchens wird das ehemalige Kanzleramt in Bonn sein, das von Sep Ruf stammt. Die größten Spuren hat Sep Ruf allerdings in München hinterlassen, als er nach dem Zweiten Weltkrieg öffentliche Gebäude und private Häuser errichtete.
Anläßlich seines 100. Geburtstages hat das Architekturmuseum der TU München die Architektur-Ausstellung "Moderen mit Tradition" entwickelt.
Die wichtigsten Werke und Architektur-Leistungen von Sep Ruf werden (zum ersten Mal) als Original-Modelle, Fotos und Zeichnungen dargestellt und durch historische Dokumente und Videos ergänzt, die den historischen Kontext verdeutlichen.

Sep Ruf 1908 – 1982 – Moderne mit Tradition
30. Juli - 5. Oktober 2008
Pinakothek der Moderne