Donnerstag, 20. September 2007

Berlin: Größte deutsche Synagoge wiedereröffnet

Nach zwei Jahren Sanierungsarbeiten an der größten deutschen Synagoge, die 1904 gebaut wurde, ist das jüdische Gotteshaus jetzt widereröffnet worden.
Bis 1940 fanden in der Berliner Synagoge in der Rykestraße, die im neoromanischen Stil gebaut worden war, Gottesdienste statt. Anders als andere Synagogen brandte die Berliner nicht völlig nieder. Die Nazis fürchteten aufgrund der baulichen Situation, dass die "arischen" Häuser in der Nachbarschaft Schaden nehmen könnten: Die Berliner Synagoge in Berlin Mitte/ Prenzlauer Berg ist kein freistehendes Gebäude, sondern steht eingebettet in Häuserzeilen vierstöckiger Wohnhäuser aus der Gründerzeit. Mit der Enteignung für die Heeresstandortverwaltung konnten keine Gottesdienste mehr stattfinden. Erst mit der Unterbringung osteuropäischer Juden wurden wieder erste Gottesdienste gefeiert. 1967 wurde das Haus nach Sturmschäden etappenweise bis 1978 erstmals renoviert.
Mit der Wiedereröffnung der Berliner Synagoge wurde auch das Kulturzentrum der streng orthodoxen Bewegung Chabad Lubowitsch eröffnet. Neben der Synagoge, dem "mikwe" (ein Raum für das rituelle Bad) sind in dem Gebäudekomplex auch ein Veranstaltungssaal, Restaurant, Kindergarten, Unterrichtsräume der jüdischen Akademie und eine Bibliothek in dem Bildungs- und Famielienzentrum untergebracht.
Berlin hat mit 12000 Mitglieder die größte jüdische Gemeinde Europas.

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