Sonntag, 2. September 2007

2. September: "1. Nationaler Aktionstag zur Erhaltung des schriftlichen Kulturguts"

Eine Allianz von mehr als 40 Bibliotheken hat den 2. September zum "1. Nationalen Aktionstag zur Erhaltung des schriftlichen Kulturguts" erklärt. Aufmerksam machen wollen die Bibliothekare auf die Vernichtung von Büchern, Manuskripten, Notenblätter und ähnliches, das zwischen etwa 1860 und 1970 zu Papier gebracht wurde. Das Papier aus jener Zeit ist nämlich so stark säurehaltig, dass es langsam zersetzt wird.
Aber die Bibliothekare kämpfen mir mehr, mit Umständen, die eigentlich leichter zu beheben sein. In manchen Beständen vernichten Schimmel und Insekten wertvollen Manuskripte, in originalen Notenblätter rostet die eisenhaltige Tinte und digitale Datenträger werden unlesbar.
Experten klagen seit Jahren darüber, die Resonanz ist gering. Manche Experten sprechen schon jetzt vom verlorenen Jahrhundert, wenn sie das 20. Jahrhundert meinen, da die meisten Dokumenete nicht zeitbeständig sind: Sei es nun durch das säurehaltige Papier oder die digitalen Datenträger.
Der Tag, an dem darauf nun jährlich aufmerksam gemacht werden soll ist mit viel Symbolkraft belegt: 2004 brannte am 1. September die Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar nieder. Die Restauration geretteter Werke wird vermutlich Jahre bis Jahrzehnte dauern.
Als Gegenmaßnahme gegen den Verlust des Kulturgutes wird gefordert, in ganz Europa auf säurefreiem Papier zu drucken und in sammelden Institutionen nicht nur publikumsträchtig Neuheiten zu erwerben, sondern auch einen höheren festen Betrag für den Bestandsschutz zu veranschlagen.

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