Dienstag, 4. September 2007

Kassel: Studenten, Studiengebühr und Kunst

Kunstverbrennung und die fiktiven Firma "Die Befreiung" sorgen in Kassel für Aufsehen.
Die symbolische Kunstverbrennung auf dem Friedrichsplatz als Performance die Firma "Die Befreiung" sind Performances von Studenten in Kassel.
Mit einem Zug zum Friedrichsplatz, dem Herzen der dokumenta 12, trugen Studenten Kunstwerke durch die Stadt um sie dort zu einem zwei Meter hohen Scheiterhaufen zusammenzutragen und anzuzünden. „Studentenschaft Kassel I Die Kunstverbrennung 2007“ ist die Performance benannt, die namentliche Ähnlichkeit zum documenta-Namen und die historische Örtlichkeit - auf dem Friedrichsplatz fand 1933 die Kasseler Bücherverbrennung der Nationalsozialisten statt - soll darstellen, wie die extremen gesellschaftliche Einschnitte im Sozial- und Bildungsbereich von den Studierenden empfunden werden. Studiengebühren seien nur ein Teil dieser negativen Veränderungen.
700 Euro Studiengebühr werden in Kassel pro Semester verlangt - vielen Bürgern ist das nicht bekannt.
Die dokumenta hat die künstlerische Wertigkeit der Performance nicht anerkannt und bei Eröffnung am nächsten Morgen das verbliebene Restwerk bis auf einen Aschekreis beseitigt.
Die fiktive Firma "Die Befreiung" ist eine Aktion, bei der auf die als sinnfrei empfundenen Befreiungsmöglichkeiten von Studiengebühren hingewiesen werden soll. So können sich Schwangere und Behinderte freistellen lassen, auch wenn Schwangerschaft und Behinderung nicht in Zusammenhang mit der Studiengebühr steht. Auf die willkürliche Festlegung von Zahlungsverpflichteten und Befreiungsbefähigten soll hingewiesen werden. Unter anderem mit dem fiktiven Angebot Befreiungsmöglichkeiten in Form von Amputationen und Besamungen zu "kaufen".

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